Flächenversiegelung und Überflutungsrisiko: Was Eigentümer jetzt wissen müssen

In den letzten Jahren haben extreme Wetterereignisse in Deutschland zugenommen. Starkregen und Überschwemmungen verursachen immer häufiger erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Ein entscheidender Faktor, der das Risiko von Überflutungen erhöht, ist die zunehmende Flächenversiegelung in urbanen und ländlichen Gebieten. In diesem Artikel erfährst Du, welche Zusammenhänge zwischen Flächenversiegelung und Überflutungsrisiko bestehen und welche präventiven Maßnahmen Du als Immobilieneigentümer ergreifen kannst.

Was bedeutet Flächenversiegelung?

Flächenversiegelung bezeichnet die Bedeckung des Bodens mit wasserundurchlässigen Materialien wie Asphalt, Beton oder Pflastersteinen. Durch diese Versiegelung kann Regenwasser nicht mehr natürlich im Boden versickern. In Deutschland sind bereits etwa 45 Quadratmeter pro Sekunde von Versiegelung betroffen – ein alarmierender Wert, der jährlich weiter ansteigt.

Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend: Das Regenwasser fließt oberflächlich ab, belastet Kanalisationen und Gewässer und erhöht das Risiko von Überflutungen erheblich. Besonders in dicht bebauten Stadtgebieten, wo teilweise über 70% der Flächen versiegelt sind, kann die Kanalisation bei Starkregen die Wassermassen nicht mehr aufnehmen.

Klimawandel verstärkt die Problematik

Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich. Meteorologen beobachten eine Zunahme von Extremwetterereignissen, insbesondere Starkregenfällen, bei denen in kurzer Zeit große Wassermengen niedergehen. Diese Entwicklung in Kombination mit der fortschreitenden Flächenversiegelung führt zu einer deutlichen Erhöhung des Überflutungsrisikos – auch in Gebieten, die bisher nicht als gefährdet galten.

Aktuelle Entwicklungen und Zahlen

Die Flutkatastrophen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Überflutungen nicht mehr nur klassische Hochwassergebiete betreffen. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind etwa 12% aller Gebäude in Deutschland potenziell durch Starkregen gefährdet. Die durchschnittlichen Schadenssummen pro Ereignis haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt.

Risikofaktoren von Flächenversiegelung für Immobilieneigentümer

Als Immobilieneigentümer solltest Du Dir verschiedener Risikofaktoren bewusst sein, die das Überflutungsrisiko Deiner Immobilie beeinflussen:

  • Lage der Immobilie: Gebäude in Senken, an Hängen oder in der Nähe von Gewässern sind besonders gefährdet.
  • Versiegelungsgrad des Grundstücks: Je mehr versiegelte Flächen auf Deinem Grundstück, desto höher das Überflutungsrisiko.
  • Zustand der Gebäudehülle: Undichte Stellen, mangelhafte Abdichtung von Kellern oder fehlende Rückstausicherungen erhöhen das Schadensrisiko.
  • Lage von technischen Anlagen: Im Keller installierte Heizungen, Elektroverteilungen oder andere technische Anlagen können bei Überflutung erhebliche Schäden verursachen.
  • Versiegelungsgrad in der Umgebung: Auch die Flächenversiegelung in der näheren Umgebung beeinflusst das Überflutungsrisiko Deiner Immobilie.

Rechtliche Aspekte und Versicherungsschutz von Flächenversiegelung

Viele Immobilieneigentümer sind sich nicht bewusst, dass eine normale Wohngebäudeversicherung in der Regel keine Schäden durch Überschwemmungen abdeckt. Hierfür ist eine zusätzliche Elementarschadenversicherung notwendig. Seit den verheerenden Überschwemmungen der letzten Jahre haben viele Versicherungen ihre Konditionen angepasst oder die Prämien für Gebäude in Risikogebieten erhöht.

Gesetzliche Vorgaben zur Flächenversiegelung

In Deutschland gibt es zunehmend strengere Regelungen zur Begrenzung der Flächenversiegelung. Viele Bundesländer haben in ihren Bauordnungen entsprechende Vorschriften erlassen. So gibt es beispielsweise:

  • Vorgaben zur maximalen Versiegelung von Grundstücken
  • Pflicht zur Versickerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück
  • Vorschriften zur Dachbegrünung bei Neubauten in bestimmten Gebieten
  • Kommunale Satzungen zur Regenwasserbewirtschaftung

Als Eigentümer solltest Du Dich bei der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung über die geltenden Vorschriften informieren, insbesondere vor Baumaßnahmen oder Umgestaltungen Deines Grundstücks.

Präventive Maßnahmen gegen Überflutungsschäden

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Deine Immobilie besser gegen Überflutungen zu schützen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Wassermanagement zu leisten:

Entsiegelungsmaßnahmen

Die Reduzierung versiegelter Flächen ist eine der wirksamsten Maßnahmen:

  • Wasserdurchlässige Beläge: Statt komplett versiegelter Flächen können Rasengittersteine, Pflaster mit breiten Fugen oder wasserdurchlässiger Asphalt verwendet werden.
  • Umwandlung in Grünflächen: Wo möglich, sollten versiegelte Flächen in Grünflächen umgewandelt werden.
  • Teilentsiegelung: Auch die teilweise Entsiegelung von Wegen und Auffahrten kann bereits einen positiven Effekt haben.

Gebäudetechnische Schutzmaßnahmen

Zum direkten Schutz Deiner Immobilie kannst Du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Rückstausicherungen: Der Einbau von Rückstauklappen verhindert das Eindringen von Abwasser aus überlasteten Kanälen.
  • Abdichtung der Gebäudehülle: Eine fachgerechte Abdichtung des Kellers und der erdberührenden Bauteile kann das Eindringen von Wasser verhindern.
  • Hochwasserschutztüren und -fenster: Spezielle Systeme für gefährdete Bereiche können bei akuter Gefahr angebracht werden.
  • Sichere Installation von Technik: Heizungsanlagen, Stromverteilungen und andere sensible Technik sollten in höher gelegenen Etagen oder auf erhöhten Podesten installiert werden.

Regenwassermanagement

Ein nachhaltiges Regenwassermanagement auf Deinem Grundstück bietet viele Vorteile:

  • Regenwassernutzung: Die Installation von Zisternen oder Regenwassertanks ermöglicht die Nutzung von Regenwasser für Gartenbewässerung oder Toilettenspülung.
  • Versickerungsanlagen: Mulden, Rigolen oder Sickerschächte fördern die natürliche Versickerung auf dem Grundstück.
  • Dachbegrünung: Begrünte Dächer speichern Regenwasser, verzögern den Abfluss und verbessern zusätzlich die Wärmedämmung und das Mikroklima.
  • Regenrückhaltebecken: Auf größeren Grundstücken können kleine Rückhaltebecken angelegt werden, die bei Starkregen Wasser speichern und verzögert abgeben.

Finanzielle Förderung

Für Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Entsiegelung gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten:

  • KfW-Förderprogramme für hochwasserangepasstes Bauen und Sanieren
  • Regionale Förderprogramme der Bundesländer
  • Kommunale Förderprogramme, besonders in hochwassergefährdeten Gebieten
  • Reduzierte Abwassergebühren bei Maßnahmen zur Regenwasserversickerung oder -nutzung

Die Bandbreite reicht von Zuschüssen für einzelne Maßnahmen bis hin zu zinsgünstigen Darlehen für umfassendere Schutzkonzepte. Informiere Dich bei Deiner Stadt- oder Gemeindeverwaltung über lokale Angebote.

Fazit: Handeln ist wichtiger denn je

Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Extremwetterereignisse wird der Schutz vor Überflutungen für Immobilieneigentümer immer wichtiger. Die gute Nachricht: Mit den richtigen präventiven Maßnahmen kannst Du das Risiko erheblich reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Niederschlagswasser leisten.

Besonders die Reduzierung versiegelter Flächen, ein durchdachtes Regenwassermanagement auf dem eigenen Grundstück und bauliche Schutzmaßnahmen am Gebäude selbst bieten wirksamen Schutz. Informiere Dich über die spezifischen Risiken Deiner Immobilie und nutze verfügbare Fördermöglichkeiten, um die notwendigen Investitionen zu stemmen.

Denke daran: Präventive Maßnahmen sind in der Regel deutlich kostengünstiger als die Beseitigung von Schäden nach einer Überflutung. Mit vorausschauendem Handeln schützt Du nicht nur Deine Immobilie, sondern leistest auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

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